Den Fotoarbeiten von Joerg Waehner liegt ein dokumentarischer Ursprung zugrunde. Sie folgen der Alltagslogik, einer allerdings vom Künstler verarbeiteten bzw. überarbeiteten.


Das, was Joerg Waehner in Japan erlebt hat, kann auch für uns selbst Erlebnis werden auf einen Erfahrungsweg, zu dem wir eingeladen sind.


Das Weibliche ist seine Obsession.


Sein Unschärfegefühl resultiert aus der Differenz zwischen Erkenntnis und Erkanntem. ... Seine Bilder sind folglich keine Behauptungen. Sie sind nicht starr, nicht statisch, vielmehr Teil einer bildformenden Bewegung, in der die vom Beobachteten aufgestachelte Emotion in ein Formgefühl transponiert wird.


Waehner schneidet und operiert im Bildunterfutter der japanischen Bildindustrie, die längst den Weltmarkt im Auge hat.


Der Schriftsteller und Freigeist Waehner ist nicht nur Ästhet und Beobachter. Er stellt das Prinzip der sozialen Kontrolle allgemein zur Diskussion bzw. den Staat als funktionierende Repressionsmaschine, nicht nur in Japan, überall.



Noch Whisky?

von Daniel Flügel


Heiner-Müller-Lesung im Kunsthaus „sans titre“

Potsdamer Neueste Nachrichten

http://www.pnn.de/potsdam-kultur/765640/







Große Fotos zur Geschichte des Mies-Hauses


Im Mies-van-der-Rohe-Haus an der Oberseestraße 60 wird jetzt die erste Ausstellung nach weitgehend originalgetreuer Rekonstruktion gezeigt. Unter dem Titel «Naeherung der Zeiten» sind bis zum 1. September großformatige Fotos von Joerg Waehner zu sehen. Vor der Sanierung hatte er die massiven baulichen Eingriffe in das 1933 vollendete Landhaus Lemke dokumentiert. Die Rote Armee machte das Architekturdenkmal 1945 zur Garage, die Stasi zur Wäscherei. So bietet die  otografische Spurensuche grobklotzige Lichtschalter oder aufgequollenes Parkett. Ein Doku-Heft (5 Euro) geht mehr ins Detail. Waehner zeigt auch Fotos aus dem Esplanade am Potsdamer Platz und dem Scharoun-Haus in Zermützel. Seit 1. Juni kamen 1250 Besucher in das bisher leere Mies-Haus. Sonnabend und Sonntag, 14 - 18 Uhr; Dienstag bis Donnerstag, 13 - 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

rg


Erschienen am 05.07.2002

 

Christoph Tannert:

PRESSE

„Auf ein Bier mit Biberkopf

,Herr Doeblins Lounge‘ inszeniert den Blick auf die Großstadt


Die Aufladung mit Bedeutung setzt sich bis in private  Bezüge fort: Das ,oe‘ in ,Herr Doeblins Lounge‘ ist eine ,Hommage‘ an den Künstler Joerg Waehner, der im selben Raum vor kurzem eine Arbeit präsentierte, die sich um die Umlautersatzbuchstabenkombinationen ,ae‘ und ,oe‘ drehte.“


FAZ, 2.11.2000












„Wie sehr sich in der fragmentarischen Verbindung von Fotografie und Malerei eine existenzielle Aussage widerspiegelt, lässt sich an den Arbeiten entschlüsseln, die Klaus Hähner-Springmühl für eine handgemachte Siebdruckmappe mit einem Text von Joerg Waehner unter dem Titel ,second/hand/Der andere LENZ (für Georg Büchner)‘ zusammengestellt hat. Ohne Pathos und Illusion sieht sich der Künstler hier in den Müllhalden eines steril purifizierenden Kulturverbrauchs eingebunden, der alle Spontaneität des Ichs im gesellschaftlichen Konsum ausweglos zur Ware aus zweiter Hand

vertrocknen lässt.“

Karin Thomas,  „Niemandsland“, 1988