Schuld & Sühne

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III. Schuld & Sühne (Ukraine)

Die sinnliche Wahrnehmung

von Geschichte ...

„Schuld & Sühne“ - Kriegsspuren in der Ukraine, Wege zu meinem Großvater Erhard Wähner

Ich bin 2011 in die Ukraine gefahren, um mit meinem dort gefallenen Großvater einen Krieg zu beerdigen und bin wieder auf einen Krieg gestoßen.

Daher ist die Geschichte nicht abgeschlossen.

Mit einer Grabkerze wollte ich an dem Ort seines Sterbens nahe Brody seiner gedenken und gleichzeitig für die Nachfahren einen konkreten Platz der Trauer schaffen. Zusätzlich richtete ich auf Google Map einen "virtuellen Grabstein" ein.

Der Krieg war jetzt Vergangenheit.

Das glaubte ich, bis ein neuer Krieg ausbrach, der als „Ukraine-Konflikt“ bezeichnet wird.

Diese Erfahrungen möchte ich anhand des Entwicklungsweges meines Großvaters Erhard Wähner künstlerisch verarbeiten. Grundlage sind das auf der Reise geführte Tagebuch, Fotos und historisches Material, die Schlüssel für die Recherchearbeit sein werden.

In allen meinen künstlerischen Arbeiten geht es mir um die sinnliche Wahrnehmung von Geschichte. Das Sammeln, Aufzeichnen und die Recherche sind wesentliche Teile dieser Praxis und fließen in die Kunstprojekte ein, in der ich eigene Fotografien, gefundenes Material, Tagebuchaufzeichnungen und Texte verarbeite. Das historische Interesse ist natürliche auch ein zeitgenössisches, vor allem an Osteuropa, da sich hier biografische Schnittstellen am stärksten aufzeigen.

Das Biografische wird mit künstlerischen Mitteln in einen gesellschaftlich relevanten, historischen und zeitgeschichtlichen Zusammenhang gebracht. Weil die Fragen nach der eigenen Identität, immer Fragen nach unseren Wurzeln sind, ohne die wir in Zeit und Raum verloren wären, sozusagen in der Geschichte unbehaust.